Nur so ein Gedanke - Steffen Kersken

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Nur so ein Gedanke

Blick in die Bücher > Dat is Heimat
Letztens, sagte mir die Brigitte Langerscheid bei Edeka in Vluyn, so zwischen Brot und Tupperware:
„Also Herr Kersken, ich finde dat ja total bekloppt, wie wir unsere eigenen Bedürfnisse hinten anstellen.
Unsereins wird doch gar nicht mehr gesehen, geschweige denn, wir können uns mal durchsetzen! Ich mag mich dadurch immer weniger oder schenke meinen Bedürfnissen die nötige Beachtung. Hauptsache, wir machen et anderen recht. So is dat!

Ich  verlieren mich richtig großen Welt! Die Welt und die Leute da draußen, die machen mir noch Angst. Traurig machen die mich, mit ihrem Gehabe da und ihrer Wichtigkeit.
Ich nehme die gar nicht mehr ernst, aber trotzdem kreisen meine Gedanken nur darum, wie ich alles richtig machen kann oder das ich bloß nichts falsch mache!
Dat is doch kein Leben!
Ich bin dann immer total platt, falle in ein Loch, bin so träge, müsch und hilflos, fühle mich so ausgeliefert oder wertlos.
Ich trete auf der Stelle, bin im Wartemodus, weil ich hoffe, das sich etwas ändert oder sich die anderen ändern. Aber nix passiert, alle machen so weiter, sind im Flow.
Fürchterlich! Tunnelblick. Elefantenwanderung! Alles platt machen, was nicht mitzieht.
Ich hab dat Gefühl, da auch nix gegen machen zu können. Ich bin außen vor. Da ist die Welt und hier bin ich.
Herr Kersken, da hab ich solange drüber gegrübelt, bis mir schwindelig wurde.

Am Ende habe ich mir gedacht, wenn ich andere nicht ändern kann, dann muss ich mich irgendwie ändern. Denn Dinge und andere Menschen lassen sich nicht immer ändern!
Dat is ne Wahrheit, die gab es schon immer. Wie der Rhein, der vor uns schon da war!

Da ist quasi ein richtiges Gedankenspiel draus geworden und ich habe mir seid neuestem abgewöhnt, mir zu sehr zu Herzen zu nehmen, was andere über mich denken.
Wie letztens im Gespräch, da hab ich noch so gedacht,
wat der jetzt über mich denken mag?
Kennen Sie dat?
Da willste wat sagen, aber halt!
Wat würde der dann über mich denken,
wenn ich dat jetzt sach,
wat ich eigentlich sagen möchte
oder wenn ich plötzlich mal Nein sage?
Kennen Sie dat?
Also lieber nix sagen.
Dann denkt der sich ja auch nix,
wenn ich nämlich nix sage!
So denke ich dann wieder.

Aber eigentlich is dat doch Quatsch, einfach nix zu sagen!
Denn, et is doch egal, wat ich denke,
wat der über mich denkt, wenn ich sage, wat ich denke!
Und is auch egal, wat der denkt, wenn ich sage, wat ich denke oder sagen möchte,
denn et is nur wichtig, wat ich sage und denke, und nicht,
wat ich nicht sage, weil ich denke:
wat denkt der jetzt von mir, wenn ich dat sage?
Aber gestern,  Herr Kersken, gelang mir dat wieder nicht, zu sagen,
wat ich denke.
Ich denke quasi immer nur an andere.
Kennen Sie dat?

Foto: Dirk Verweyen



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